Nicht nur der Titel des Stückes sucht die Analogie zu Bertolt Brechts Furcht und Elend des dritten Reiches oder Furcht und Hoffnung der BRD von Franz Xaver Kroetz.
Dirk Laucke konzipiert seinen Theatertext, eine Auftragsarbeit des Schauspiel Stuttgart, ausdrücklich in der
Tradition dieser historischen Werke. Dafür hat er ausführlich dokumentarisches Material recherchiert, gesammelt und gesichtet und zu eindringlichen Szenen verdichtet, die die geistige
Verfasstheit von Menschen in Deutschland beleuchten. Entstanden ist: eine Studie über die erstaunliche Kontinuität rechten Denkens in deutschen Köpfen, die gleichzeitig eine Bestandsaufnahme
gesellschaftlicher Verwerfungen ermöglicht und dabei einen genauen Blick auf die Gegenwart richtet.
Die Geschichten liegen auf Beton, spielen hinter Gardinen, schwarz-rot-goldenen Jalousien. Es herrscht Furcht und Ekel vor dem Draußen, dem Fremden. Eine Suche nach der Angst, die alles
zusammenhält. Ein Versuch. Eine Spielanordnung für die Gegenwart.